Zahnwurzelkanalfüllung, Oberkieferimplantat und Sinuslift: Wie Führen Sie zu Sinusitis?
Prof. Dr. Gediz Murat Serin – Hals-Nasen-Ohren-Facharzt
Kurze Zusammenfassung
Sinusitis entwickelt sich nicht immer nach einer Erkältung. Die Zähne im Oberkiefer liegen sehr nahe an den Nasennebenhöhlen. Überlaufende Kanalfüllung, Eindringen der Implantatspitze in die Nasennebenhöhle oder Entweichen von Knochenpulver, das während des Sinuslifts platziert wird, in die Nasennebenhöhle; lösen eine Fremdkörperreaktion und chronische Entzündung in der Nasennebenhöhle aus. Diese Erkrankung wird odontogene (zahnbedingte) Sinusitis genannt. Eine dauerhafte Lösung wird in der Regel durch sowohl zahnärztlichen Eingriff als auch endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie durch die Nase erreicht.
Was ist Odontogene (Zahnbedingte) Sinusitis?
Die Wurzeln der oberen Molar- und Prämolarzähne grenzen an den Boden der Kieferhöhle (Wangenhöhle). Aufgrund dieser Nähe:
- Wenn das Füllmaterial (Guttapercha/Kanalpaste) während der Wurzelkanalbehandlung über die Wurzelspitze hinausläuft,
- Wenn ein Oberkieferimplantat zu weit in Richtung Nasennebenhöhlenraum vordringt,
- Wenn Transplantatmaterial während des Sinuslifts (Knochenerhöhung) in die Nasennebenhöhle entweicht,
betrachtet die Nasennebenhöhlenschleimhaut dies als fremd; schwillt an, verdickt sich und Entzündung beginnt. Im Laufe der Zeit treten einseitiger übel riechender Ausfluss, Nasenverstopfung, Schwere/Schmerzen im Gesicht auf.
Antibiotika bieten oft nur vorübergehende Linderung. Ohne Reinigung des Quellproblems erwarten wir keine dauerhafte Verbesserung.
Wie Entwickelt sich Sinusitis Nach Wurzelkanalbehandlung?
Das Überlaufen der Kanalfüllung von der Wurzelspitze in die Nasennebenhöhle führt zu Granulation und Schleimhautverdickung in der Nasennebenhöhle.
Symptome: einseitige Nasenverstopfung, gelb-grüner/übel riechender Ausfluss, Gesichtsfülle, Empfindlichkeit beim Drücken auf den behandelten Zahn.
Wenn unbehandelt: kann sich chronische Sinusitis entwickeln; Kopfschmerzen und Geruchsstörungen können hinzukommen.
Oberkieferimplantat- und Sinuslift-Komplikationen
- Implantat: Wenn der Nasennebenhöhlenboden dünn ist, kann sich die Spitze des Implantats in die Nasennebenhöhle erstrecken. Dies löst kontinuierliche Reizung und Infektion in der Nasennebenhöhlenschleimhaut aus.
- Sinuslift: Wenn die Knochenmenge gering ist, wird die Nasennebenhöhlenschleimhaut angehoben und Knochenpulver/Transplantat platziert. Während des Eingriffs ist das Entweichen von Partikeln in die Nasennebenhöhle die Ursache für chronische Entzündung.
Mögliche Folgen:
- Anhaltender, übel riechender Ausfluss und einseitige Verstopfung
- Transplantatpartikel/Implantatspitze am Nasennebenhöhlenboden im CT
- In fortgeschrittenen Fällen oroantrales Loch (dauerhafter Durchgang zwischen Mund und Nasennebenhöhle)
Diagnose: Was Suchen Wir, Wo?
Zahnröntgen allein reicht oft nicht aus. Ein bidirektionaler Ansatz ist erforderlich:
- HNO-Endoskopie: Entzündung in der Nase, Eiter und die Durchgängigkeit des Nasennebenhöhlen-Drainagewegs (Ostium) werden bewertet.
- Paranasale Nasennebenhöhlen-CT: Überlaufendes Kanalmaterial, Implantatspitze, die sich in die Nasennebenhöhle erstreckt, entweichtes Transplantat in die Nasennebenhöhle und Schleimhautverdickung sind deutlich sichtbar.
Bei Bedarf wird der Quellzahn/das Quellimplantat mit periapikal zahnärztlicher Bildgebung und zahnärztlicher Untersuchung bestätigt. In einigen Fällen wird eine simultane Planung mit dem Zahnarzt durchgeführt.
Behandlung: Zwei Schritte für eine Dauerhafte Lösung
1) Korrektur/Beseitigung der Quelle
- Überlaufende Kanalfüllung wird korrigiert oder entfernt.
- In die Nasennebenhöhle reichendes Implantat wird zurückgenommen, revidiert.
- Transplantatpartikel in der Nasennebenhöhle werden gereinigt; bei Bedarf wird das oroantrales Loch mit intraoralen Lappen verschlossen.
2) Endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie (ESS)
- Von der Nase aus wird mit einer Kamera der natürliche Drainageweg der Nasennebenhöhle geöffnet/erweitert.
- Entzündung und Fremdmaterial werden gereinigt; die Nasennebenhöhle wird belüftet und drainiert.
Wenn diese beiden Schritte zusammen angewendet werden, sinkt das Rezidivrisiko deutlich, Geruchs- und Atemfunktionen erholen sich.
Was zu Hause Tun? (Kurzanleitung)
- Einseitiger, übel riechender Ausfluss und Gesichtsschmerzen können zahnbedingt sein; verzögern Sie nicht.
- Verwenden Sie keine wahllos Antibiotika; sie maskieren nur den Zustand.
- Wenn es kürzlich nach einem zahnärztlichen Eingriff (Kanal/Implantat/Sinuslift) begonnen hat, erwähnen Sie es unbedingt.
- Untersuchung + CT-Scan zeigt den schnellsten Weg.
Häufig Gestellte Fragen
1-) Verschwindet es mit Antibiotika?
Es kann sich vorübergehend verbessern; dauerhafte Ergebnisse sind ohne Reinigung der Quelle schwierig.
2-) Ist eine Operation notwendig?
Wenn Fremdmaterial in der Nasennebenhöhle vorhanden ist, ist oft ESS erforderlich. Es kann nicht allein mit Medikamenten gelöst werden.
3-) Ist es immer einseitig?
In großem Umfang ist es einseitig; die Symptome konzentrieren sich auf die Seite, auf der sich das Zahn-/Implantatproblem befindet.
4-) Rezidiviert es?
Wenn die Quelle richtig beseitigt wird und die Nasennebenhöhle endoskopisch geöffnet/gereinigt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs.
Schlusswort
Einige Sinusitis-Fälle, die voraussichtlich „vergehen“ sollen, stammen tatsächlich von den Zähnen. Mit korrekter Diagnose und einem multidisziplinären Ansatz (HNO + Zahnmedizin) ist eine dauerhafte Lösung möglich.
Als Prof. Dr. Gediz Murat Serin reinigen wir in diesen schwierigen Fällen, in denen eine Zahn-Nasennebenhöhlen-Beziehung besteht, die Nasennebenhöhle, indem wir die endoskopische Chirurgie gleichzeitig mit zahnärztlichen Behandlungen planen, schließen die Mund-Nasennebenhöhlen-Verbindung und stellen die natürliche Anatomie wieder her.



