Warum kann eine Nasenscheidewand-Deviation-Operation nicht immer ausreichend sein?
Septumdeviation bezeichnet die Krümmung der Nasenscheidewand, der Struktur, die die Nase in zwei Hälften teilt. Diese Struktur enthält sowohl Knorpel im vorderen Bereich als auch Knochen im hinteren Bereich. Die Krümmung beeinflusst direkt sowohl die Nasenästhetik als auch die Nasenfunktion. Die Septumdeviations-Operation zielt darauf ab, diese Krümmung zu korrigieren. Jedoch kann dieser chirurgische Eingriff bei jedem Patienten nicht die gleichen Ergebnisse erzielen. Aber warum?
Wie ausreichend ist die Septoplastik-Operation?
Die Septoplastik-Operation ist die häufigste Technik zur Korrektur der Krümmung in der Nasenscheidewand. Bei der fortgeschrittenen Form dieser Operation, der SMR (submuköse Resektion)-Technik, kann eine umfangreichere Knorpel- und Knochenentfernung durchgeführt werden. Während dieser Operationen ist es jedoch obligatorisch, mindestens 1 cm Knorpel vorne und 1 cm oben zu belassen, um ein Kollabieren der Nasenstruktur zu verhindern. Diese verbleibende Struktur wird „L-Strut“ genannt.
Wenn sich jedoch die Hauptkrümmung in diesem Bereich befindet, wird eine klassische Septoplastik oder SMR-Operation unzureichend. Dies kann dazu führen, dass Beschwerden wie Nasenverstopfung weiterhin bestehen.
Befindet sich die Krümmung hinten oder vorne in der Nase?
Bei häufigen Deviationstypen in der Bevölkerung befindet sich die Krümmung oft nicht nur im hinteren Knochenbereich, sondern auch im vorderen Knorpelteil der Nase, nämlich in der L-Strut-Region. Dieser Bereich ist sowohl für die Form der Nase als auch für die Atemfunktion äußerst kritisch.
Wenn die intranasale Krümmung nicht nur ein knöcherner Vorsprung hinten ist, können Operationen, die ohne Eingriff in die vorderen Stützstrukturen durchgeführt werden, erfolglos bleiben.
Die Nasenklappenstruktur bestimmt die Atmung
Die innere Nasenklappe und die äußere Nasenklappe, die die engsten Bereiche der Nase sind, spielen eine wichtige Rolle beim Luftdurchgang. Verengungen oder Kollaps in diesen Bereichen können das Atmen weiterhin erschweren, auch wenn eine Septumdeviations-Operation durchgeführt wird.
Eine Septumkrümmung, die den inneren Klappenwinkel verengt, oder ein Stützverlust in der äußeren Klappe kann nicht mit einer klassischen SMR korrigiert werden. Daher können bei diesen Patienten funktionelle Rhinoplastik-Techniken erforderlich sein.
Warum kann die Nasenverstopfung nicht mit der Deviation enden?
Bei einigen Patienten können auch äußere Nasenstrukturen die Atemwege verengen. Besonders schwache Nasenflügel, kollabierte Nasenspitze, Stützverlust nach früheren Operationen können zu Atemproblemen nach Nasenoperationen führen.
Daher sollten vor der Planung einer Deviationsoperation nicht nur die inneren Strukturen, sondern auch das äußere Erscheinungsbild und die Haltbarkeit der Nase bewertet werden.
Für welche Patienten ist die Septoplastik ausreichend?
Die Septumdeviations-Operation kann allein in folgenden Situationen ausreichend und wirksam sein:
- Wenn die Krümmung nur hinten, im Knochenbereich liegt
- Wenn die L-Strut-Struktur intakt und zentriert ist
- Wenn es keinen Kollaps oder Schwäche in der äußeren Struktur der Nase gibt
- Wenn der Patient zuvor keine Nasenoperation hatte
Diese Patientengruppe macht einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung aus. Bei den verbleibenden Patienten kann zusätzliche chirurgische Unterstützung erforderlich sein.
Warum kann eine funktionelle Rhinoplastik notwendig sein?
Die funktionelle Rhinoplastik ist ein chirurgischer Ansatz, der sowohl das Nasenverstopfungs-Problem löst als auch die äußere Struktur stützt. Mit solchen Eingriffen wird der Septoplastik-Effekt verstärkt, der Patient atmet besser und das Risiko eines Nasenkollaps wird reduziert.
Aus Dr. Gediz Murat Serins Sicht: Nicht jede Deviation ist gleich
Als Dr. Gediz Murat Serin, der seit vielen Jahren als Hals-Nasen-Ohren-Spezialist arbeitet, ist die Situation, die ich in meiner klinischen Praxis am häufigsten antreffe, folgende:
Das Deviationsproblem liegt oft nicht nur im Knochen oder Knorpel im Inneren der Nase, sondern auch in den vorderen Knorpeln nahe der Nasenspitze und in der äußeren Nasenstruktur. Dies macht es schwierig, das gesamte Problem mit einer klassischen Septoplastik-Operation zu lösen.
Daher bevorzuge ich in meinem Ansatz bei Patienten meist die funktionelle Rhinoplastik-Methode. Auf diese Weise korrigiere ich sowohl die innere Krümmung als auch repariere ich die Stützverluste in der äußeren Nasenstruktur und verbessere dauerhaft die Atemfunktion.
Nach der Operation teilen meine Patienten mit, dass sie nicht nur bequemer atmen, sondern dass ihre Nasen auch eine ausgewogenere, natürlichere und stärkere Form erhalten haben. Dies erhöht sowohl die langfristige Dauerhaftigkeit des chirurgischen Erfolgs als auch die Patientenzufriedenheit.
Fazit: Nicht jede Deviation ist gleich
Jede intranasale Krümmung, jede Septumdeviation, kann nicht allein mit einer Septoplastik-Operation korrigiert werden. Die Nasenfunktion kann am gesündesten erhalten werden, indem sowohl innere Strukturen als auch äußere Stütze gemeinsam angegangen werden.
Daher kann es bei einem Patienten mit Nasenverstopfung nicht ausreichen, sich nur auf die Deviation zu konzentrieren. Die chirurgische Planung sollte unter Berücksichtigung sowohl der Nasenklappenstrukturen als auch der äußeren Nasenanatomie erfolgen. Bei Bedarf sollten fortgeschrittene Techniken wie die funktionelle Rhinoplastik eingesetzt werden.