Sinusitis ist eine Erkrankung, die die meisten von uns mindestens einmal in unserem Leben erlebt haben und die uns manchmal über längere Zeit nicht loslässt. Sie macht sich durch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Völlegefühl und Druckgefühl im Gesicht, Nasenverstopfung, Nasenausfluss und Geruchsverlust bemerkbar.

Ich bin Prof. Dr. Gediz Murat Serin und arbeite seit 2006 als Hals-Nasen-Ohren-Spezialist. Seit 2018 bin ich Professor und seit 2020 betreue ich meine Patienten in meiner Klinik in Teşvikiye. Besonders bei meinen Patienten, die mit chronischer Sinusitis und Nasenverstopfung kommen, ist das Wichtigste, eine korrekte Diagnose zu stellen und einen personalisierten Behandlungsplan zu erstellen.Was ist also die wahre Ursache der Sinusitis? Oft wird gesagt „es gibt eine Sinusitis“, aber tatsächlich können viele verschiedene Ursachen dahinterstecken.

Verstopfung der Nebenhöhlen: Die häufigste Ursache

In unserer Nase und unseren Nebenhöhlen wird ständig Schleim (die Flüssigkeit, die wir Rotz nennen können) produziert, und diese Flüssigkeit fließt natürlich ab. Dieser Fluss hilft den Nebenhöhlen, sich selbst zu reinigen. Das Gebiet, das diesen natürlichen Fluss der Nebenhöhlen ermöglicht, wird ostiomeataler Komplex (OMK) genannt.

Der OMK kann in bestimmten Situationen verstopft werden:

  • Nasenscheidewandverkrümmungen (Septumdeviation)
  • Vergrößerung der Nasenmuscheln (Concha-Hypertrophie)
  • Polypen (Gewebebildung in der Nase)
  • Langanhaltende Allergien oder chronische Entzündungen

Wenn der OMK verstopft ist, können die Nebenhöhlen nicht belüftet werden und Schleim beginnt sich im Inneren anzusammeln. Diese Umgebung wird ideal für die Vermehrung von Bakterien und als Ergebnis entsteht Sinusitis.

Zahnbedingte Sinusitis: Heimtückische und oft übersehene Ursache

Die meisten Patienten denken, dass Sinusitis nasenbedingt ist. Manchmal kommt jedoch eine völlig unerwartete Ursache ins Spiel: Zahnbedingte Sinusitis, auch odontogene Sinusitis genannt.

Die Wurzeln der Backenzähne und Prämolaren im Oberkiefer liegen sehr nahe am Kieferhöhlensinus (Oberkiefersinus). Wenn diese Zähne Karies, Abszesse, Zysten oder eine erfolglose Zahnbehandlung aufweisen, kann diese Infektion leicht auf den Sinus übergreifen.

Es gibt eine dünne Membran, die das Innere des Sinus auskleidet und die wir Schneidersche Membran nennen. Normalerweise sorgt diese Membran dafür, dass der Sinus sauber bleibt. Zahnbedingte Infektionen schädigen jedoch diese Membran und verursachen Entzündungen und Ausfluss im Sinus.

Symptome der zahnbedingten Sinusitis

Einseitige Nasenverstopfung und Ausfluss

  • Tritt normalerweise nur auf einer Seite auf (besonders auf der Seite nahe den oberen Zähnen).
  • Der Ausfluss ist meist übelriechend, gelb-grün gefärbt.

Gesichtsschmerzen und Völlegefühl

  • Besonders im Wangenbereich und in der Nähe der Zahnwurzeln werden Druck und Empfindlichkeit verspürt.
  • Dieser Schmerz kann sich beim Bücken oder Vorbeugen verstärken.

Mundgeruch

  • Bakterien und Entzündungen, die den Sinus füllen, verursachen schlechten Atem im Mund.

Zahnmedizinische Vorgeschichte

  • Wenn Sie kürzlich eine Zahnextraktion, Wurzelkanalbehandlung, Implantat oder Zahnfleischabszess hatten, Vorsicht!
  • Die oberen Backenzähne (4., 5. und 6. Zähne) liegen sehr nahe am Sinus.

Postnasal Drip

  • Es kann einen kontinuierlich zur Kehle fließenden, übelriechenden und dickflüssigen Ausfluss geben.

Keine Reaktion auf andere Behandlungen

  • Klassische Sinusitis-Medikamente lindern vorübergehend, aber die Beschwerden kehren weiterhin zurück.

Wie wird zahnbedingte Sinusitis diagnostiziert?

🔎 Zahnuntersuchung: Eine detaillierte Untersuchung der oberen hinteren Zähne ist unerlässlich.

🔎 Sinus-Tomographie (CT): Befunde wie die Nähe der Zahnwurzeln zum Sinusboden, Flüssigkeitsansammlung im Sinus oder Knochenerosion werden aufgedeckt.

🔎 Endoskopische Untersuchung: Die Öffnungen der Nebenhöhlen werden von der Nase aus mit Hilfe einer Kamera kontrolliert und die Quelle des Ausflusses identifiziert.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

🦷 Zuerst muss das Zahnproblem gelöst werden (Extraktion, Wurzelkanalbehandlung, Reinigung des infizierten Zahns usw.).

👃 Dann wird das Sinusinnere gereinigt, und wenn nötig, wird der Luftstrom durch endoskopische Sinuschirurgie wiederhergestellt.

Fazit

Wenn Sie einseitigen, übelriechenden Nasenausfluss, Schmerzen im Wangenbereich, Mundgeruch oder in der Vergangenheit Zahnprobleme hatten, ist die Wahrscheinlichkeit einer zahnbedingten Sinusitis sehr hoch. In solchen Fällen ist der richtige Ansatz, dass sowohl ein HNO-Spezialist als auch ein Zahnarzt gemeinsam bewerten.

💬 Denken Sie daran: Sinusitis ist manchmal nicht nur ein Nasenproblem, sie kann auch auf zugrunde liegende Zahnprobleme hinweisen. Wenn Sie seit langem anhaltende Nasenverstopfung haben, können Sie sich gerne für eine detaillierte Untersuchung an uns wenden.

🤝 Gesunde Atmung ist der Schlüssel zu einem qualitätsvollen Leben!

Prof. Dr. Gediz Murat Serin

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