Die Innenseite der Nase ist viel empfindlicher, als wir denken. Besonders bestimmte Substanzen können bei häufiger nasaler Anwendung ernsthafte Schäden an dieser empfindlichen Struktur verursachen. Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass Kokain Löcher in der Nasenschleimhaut verursachen kann, doch in letzter Zeit treten ähnliche Probleme auch bei der intranasalen (nasal verabreichten) Anwendung von Ketamin auf. Darüber hinaus vergrößert die Tatsache, dass Ketamin günstiger und leichter zugänglich ist, dieses Risiko noch weiter.
Warum verursacht Kokain Löcher in der Nase?
Wenn Kokain durch die Nase gezogen wird, verengt es die Blutgefäße. Dadurch wird die Durchblutung der Gewebe an der inneren Oberfläche der Nase eingeschränkt. Mit der Zeit erhalten diese Gewebe nicht genug Nährstoffe, sterben ab und es entstehen kleine Wunden in der Nase. Bei häufiger und langfristiger Anwendung vergrößern sich diese Wunden, verbinden sich und es entsteht schließlich ein dauerhaftes Loch im mittleren Teil der Nase (dem Septum). Dieser Zustand wird als „Nasenseptumperforation“ bezeichnet.
Ist Ketamin harmloser? Leider nein.
Einige Menschen verwenden Ketamin in der Annahme, es sei „sicherer“ als Kokain. Besonders der günstigere Preis und die Herkunft aus Apotheken verstärken diese Wahrnehmung. In letzter Zeit melden sich jedoch immer mehr Patienten mit Nasenproblemen, die angeben, nur Ketamin konsumiert zu haben. Auch Ketamin reizt die Nasenschleimhaut, trocknet sie aus und schädigt das Gewebe langfristig. Das bedeutet: Nicht nur Kokain, sondern auch häufig verwendetes intranasales Ketamin kann Löcher in der Nase verursachen.
Wer ist besonders gefährdet?
- Personen, die regelmäßig Ketamin oder Kokain durch die Nase konsumieren
- Personen, die immer dasselbe Nasenloch verwenden
- Personen mit vorbestehender Nasenscheidewandverkrümmung, Entzündung oder Trockenheit
- Personen, die nach dem Konsum ein Brennen oder Krustenbildung in der Nase verspüren
Was sind die Anzeichen einer Perforation?
- Pfeifende Geräusche aus der Nase
- Ständige Krustenbildung, Blutungen oder Ausfluss
- Gefühl einer verstopften Nase
- Ästhetische Veränderungen (Absinken oder Deformation der Nase)
Was ist zu tun?
Wenn diese Symptome auftreten, sollte als erstes der Konsum der Substanzen eingestellt werden. Bei frühzeitigem Absetzen kann sich das Nasengewebe teilweise regenerieren. Wenn jedoch bereits ein Loch entstanden ist, ist oft eine chirurgische Reparatur erforderlich. Besonders bei ästhetischen Veränderungen oder Atembeschwerden ist dies meist unumgänglich.
Fazit: Günstig bedeutet nicht weniger schädlich
Heutzutage wird intranasales Ketamin zunehmend als Ersatz für Kokain verwendet. Das bedeutet jedoch nicht, dass Ketamin die Nase nicht schädigt. Im Gegenteil: Bei langfristiger Anwendung kann es die Innenseite der Nase ähnlich wie Kokain angreifen. Daher ist das Bewusstsein über die Risiken beider Substanzen äußerst wichtig. Die Nase ist nicht nur ein ästhetisches Organ, sondern auch entscheidend für das Atmen und die Lebensqualität. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, sie zu schützen.