Navigationstechnologie in der Nasennebenhöhlenchirurgie: 20 Jahre Erfahrung treffen auf moderne Technologie
Die Technologien, die wir in der Nasennebenhöhlenchirurgie verwenden, haben im Laufe der Jahre eine enorme Entwicklung durchlaufen. Ich habe diesen Wandel persönlich miterlebt. Früher arbeiteten wir ausschließlich mit einem Endoskop – also einer Kamera – und verließen uns auf unsere Erfahrung. Heute steht uns ein Navigationssystem zur Verfügung. Ähnlich wie das GPS im Auto, das uns hilft, den Weg nicht zu verlieren… Die navigationsgestützte Nasennebenhöhlenchirurgie bietet insbesondere in Fällen mit veränderter Anatomie, nach vorherigen Operationen oder bei Operationen in der Nähe lebenswichtiger Strukturen wie Augen oder Gehirn ein hohes Maß an Sicherheit. Dank dieser Technologie können wir während der Operation sowohl mutiger als auch präziser vorgehen. Für unsere Patienten bedeutet das weniger Komplikationen. Für mich als Chirurg ist diese Unterstützung nicht nur ein Komfort, sondern auch ein Mittel, meine Verantwortung mit größerer Sicherheit wahrzunehmen.
Was ist ein Navigationssystem?
Ein Navigationssystem ist eine Technologie, die es dem Chirurgen ermöglicht, während der Operation in Echtzeit genau zu sehen, wo er sich in der Nase und den Nebenhöhlen befindet. Vor der Operation angefertigte CT-Bilder werden in eine spezielle Software geladen. Diese Software zeigt die Position des chirurgischen Instruments in der Hand des Arztes in 3D an. Es ist, als würde man GPS innerhalb der Nase verwenden. Man weiß jederzeit, in welcher Nebenhöhle man sich befindet, wo genau man ist und wie weit man bereits vorangekommen ist. Besonders bei komplexen anatomischen Verhältnissen oder bei Patienten mit früheren Eingriffen bietet dieses System einen unschätzbaren Komfort.
Wann ist Navigation notwendig?
In jedem Fall ist die Navigation nicht zwingend erforderlich. Bei bestimmten Patienten jedoch kann diese Technologie lebensrettend sein. Sie ist unverzichtbar bei Personen, die bereits eine Operation an den Nebenhöhlen hatten, bei veränderter Anatomie oder bei stark ausgeprägter Polypenbildung oder Tumoren. Darüber hinaus sorgt sie bei Eingriffen in der Nähe lebenswichtiger Organe wie Auge oder Gehirn für eine sichere Führung. Das System ermöglicht ein millimetergenaues Arbeiten in risikoreichen Bereichen.
Vorteile für den Chirurgen
Für mich als Chirurg besteht der wichtigste Vorteil im Sicherheitsgefühl. Zu wissen, wo ich mich befinde, stärkt mein Selbstvertrauen. Gleichzeitig verkürzt sich die Operationsdauer und das umliegende Gewebe wird weniger traumatisiert. Es gibt Bereiche, die mit dem Endoskop schwer einsehbar sind – doch mit Navigation weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das steigert den Operationserfolg und verringert das Risiko von Komplikationen. Besonders für junge Kollegen ist dieses System auch ein wertvolles Lerninstrument.
Vorteile für den Patienten
Der größte Vorteil der navigationsgestützten Nasennebenhöhlenchirurgie für den Patienten ist ein sicherer und effektiver Operationsverlauf. Das Risiko von Komplikationen sinkt, der Heilungsprozess wird beschleunigt. Durch die geringere Schädigung des Gewebes sind postoperative Schmerzen und Schwellungen ebenfalls reduziert. Auch die Notwendigkeit einer erneuten Operation verringert sich. Patienten erhalten so die Möglichkeit, sich dauerhaft von ihren Sinusbeschwerden zu befreien.
20 Jahre Erfahrung aus erster Hand
Seit über 20 Jahren führe ich Nasennebenhöhlenoperationen durch. Ich lerne aus jedem einzelnen Fall etwas Neues. Im Einklang mit moderner Technologie zu arbeiten, erlaubt es mir, meinen Patienten eine sicherere und angenehmere Behandlung zu bieten. Auch minimalinvasive Verfahren wie die Ballonsinuplastik habe ich genutzt und ziehe sie bei geeigneten Patienten weiterhin in Betracht. Bei fortgeschrittener chronischer Sinusitis jedoch gehören navigationsgestützte Operationen heute zu den zuverlässigsten Lösungen. Sie stärken meine operative Handlungsfähigkeit und führen für den Patienten zu besseren Ergebnissen. Deshalb sehe ich das Navigationssystem nicht einfach als ein Gerät, sondern als einen unverzichtbaren Bestandteil der Operation.