Bedeutet Postnasal-Drip eine chronische Sinusitis?

Postnasal-Drip, medizinisch als postnasaler Schluss bekannt, ist der Fluss von Schleim, der in der Nase und den Nebenhöhlen produziert wird, in Richtung des hinteren Rachenbereichs.
Obwohl viele Menschen Postnasal-Drip direkt mit chronischer Sinusitis assoziieren, ist dies nicht immer richtig.
Tatsächlich kann Postnasal-Drip viele verschiedene Ursachen haben, und für eine ordnungsgemäße Behandlung muss zunächst die Ursache geklärt werden.

Symptome von Postnasal-Drip

Personen mit Postnasal-Drip stellen sich typischerweise mit folgenden Beschwerden vor:

  • Ständiges Schleimgefühl im Hals
  • Häufiges Bedürfnis, sich zu räuspern
  • Morgendliche Halstrockenheit oder Brennen
  • Mundgeruch
  • Manchmal Husten und Heiserkeit

Diese Symptome können je nach zugrunde liegender Ursache leicht oder schwer sein.

Hauptursachen von Postnasal-Drip

1-) Chronische Sinusitis

Bei anhaltenden Nebenhöhlenentzündungen fließt der in den Nebenhöhlen angesammelte Schleim in Richtung Rachen statt zur Nase.
In diesem Zustand ist der Ausfluss normalerweise dick, gelbgrün gefärbt und manchmal übelriechend.
Patienten verspüren besonders beim morgendlichen Aufwachen das Bedürfnis, sich zu räuspern.

2-) Allergische Rhinitis

Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Schimmel und Tierhaare verursachen Ödeme und erhöhte Schleimproduktion in der Nasenschleimhaut.
Postnasal-Drip bei allergischer Rhinitis ist normalerweise klar, wässrig und zeigt saisonale Eigenschaften.

3-) Vasomotorische Rhinitis

In diesem Zustand, der nicht allergiebezogen ist, aber bei dem die Nasengefäße überempfindlich sind;
Auslöser wie Lufttemperaturwechsel, starke Gerüche, Parfüm, Zigarettenrauch verursachen Nasenausfluss.
Die Schleimmenge steigt, fließt in Richtung Rachen und erzeugt ein chronisches Unwohlsein.

4-) Zigaretten- und IQOS-Nutzung

Zigarettenrauch und erhitzte Tabakprodukte (IQOS) trocknen die Nasenschleimhaut aus, stören den Abwehrmechanismus und verändern die Konsistenz des Schleims.
Dieser Zustand erhöht die Anfälligkeit sowohl für allergische als auch infektionsbedingte Ausflüsse.
Postnasal-Drip kann bei regelmäßigen Rauchern chronisch werden.

5-) Unzureichende Wasseraufnahme

Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme führt zur Verdickung des Schleims. Dicker Schleim haftet am Hals und wird schwer zu beseitigen.
Daher ist tägliches ausreichendes Wassertrinken eine einfache, aber wirksame Maßnahme für diejenigen mit Postnasal-Drip-Beschwerden.

6-) Septumdeviation und Muschelvergrößerung

Die Krümmung des Nasenseptums (Septumdeviation) und die Vergrößerung der Nasenmuscheln (Muschelvergrößerung) verursachen nicht allein Postnasal-Drip.
Durch die Störung des Luftstroms in der Nase können sie jedoch die Belüftung der Nebenhöhlen und die Schleimbeseitigung negativ beeinträchtigen.
Dies kann den Grundstein für die Entwicklung einer Sinusitis legen und indirekt zu Postnasal-Drip beitragen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der wichtigste Schritt bei Postnasal-Drip ist die korrekte Identifizierung der Ursache. Dafür:

  • Eine endoskopische Nasenuntersuchung wird durchgeführt.
  • Bei Verdacht auf chronische Sinusitis wird eine Nebenhöhlen-Tomographie angefordert.
  • Allergietests, Schleimkulturen oder Blutuntersuchungen können durchgeführt werden.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung wird je nach Ursache geplant:

  • Chronische Sinusitis → Medizinische Behandlung (Antibiotika, Kortikosteroid-Spray), Salzwasserspülung, falls erforderlich endoskopische Nebenhöhlenchirurgie
  • Allergische/vasomotorische Rhinitis → Nasensprays, Antihistaminika, Vermeidung von Auslösern
  • Raucherentwöhnung → Der wichtigste Schritt für die Schleimhautwiederherstellung
  • Ausreichende Wasseraufnahme → Verdünnt den Schleim, erleichtert die Drainage
  • Strukturelle Nasenprobleme → Falls erforderlich, kann durch Operation (Septoplastik, Muschelverkleinerung) eine indirekte Wirkung erzielt werden.

💬 Schlusswort:
Postnasal-Drip bedeutet nicht immer chronische Sinusitis.
Selbst scheinbar einfache Ursachen wie allergische oder vasomotorische Rhinitis, Lebensgewohnheiten, Rauchen, unzureichendes Wassertrinken können zu dieser Beschwerde führen.
Als Prof. Dr. Gediz Murat Serin identifiziere ich mit über 20 Jahren HNO-Erfahrung die Ursache von Postnasal-Drip und erstelle den am besten geeigneten Behandlungsplan für Sie.
Denken Sie daran, Behandlungen ohne ordnungsgemäße Diagnose bieten oft keine dauerhaften Lösungen.

 

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