Prof. Dr. Gediz Murat Serin – Teşvikiye HNO-Gruppe / Patienteninformation

Was ist eine Tonsillektomie in Kürze?

Die Tonsillektomie ist die chirurgische vollständige Entfernung der Mandeln. Sie wird in folgenden Situationen in Betracht gezogen:

  • Häufig wiederkehrende Infektionen und chronische Tonsillitis (Mundgeruch, Mandelsteine (Tonsillolithen), Gefühl von Steckenbleiben im Hals)
  • Schnarchen/Schlafapnoe und Schluckbeschwerden aufgrund von Mandelhypertrophie
  • Peritonsillarabszess (Abszessbildung nach Mandelentzündung)
  • Krebsverdacht wie einseitiges unregelmäßiges Wachstum

Hinweis: Bei Mandelvergrößerung und schlechtem Geruch ist nicht in jedem Fall eine vollständige Entfernung erforderlich; in geeigneten Fällen kann eine Verkleinerung durch Verdampfung (Tonsillotomie/Reduktion) bevorzugt werden.

Postoperative Blutung: Was ist Normal, Was ist ein Notfall?

Das Blutungsrisiko liegt in der Natur der Operation. Ein erheblicher Teil der nach Tonsillektomie auftretenden Blutungen steht im Zusammenhang mit Faktoren, die sich außerhalb der Kontrolle des Arztes entwickeln, wie individuelle Gefäßstruktur, natürliche Ablösung der Heilungskruste, Infektion, Dehydrierung oder bestimmte verwendete Medikamente. Die sorgfältige Technik des Chirurgen und geeignete Operationssaalbedingungen verringern dieses Risiko, können es jedoch nicht vollständig beseitigen. Daher ist es sehr wichtig, die empfohlenen Medikamenten-, Flüssigkeitsaufnahme- und Ernährungsanweisungen zu befolgen und sich unverzüglich an das Gesundheitsteam zu wenden, wenn Sie Warnzeichen bemerken.“

Blutungen nach Tonsillektomie sind von zwei Arten:

  1. Primärblutung (erste 24 Stunden):
    Tritt aufgrund nicht verschlossener Gefäßenden oder frühem Gerinnungsverlust auf. Erfordert notfallmäßige Beurteilung.
  2. Sekundärblutung (Üblicherweise Tag 5-10):
    Leichtes Sickern aufgrund des Abfallens der Heilungskruste. Jedoch ist hellrote, nicht aufhörende Blutung nach Krustenabfall ein Notfall.

Situationen, die bei häuslicher Überwachung als normal angesehen werden können:

  • Kleine rote Flecken im Speichel
  • Geringe Menge dunkles Gerinnsel (besonders beim Krustenabfall)

Situationen, die eine Notfallkonsultation erfordern:

  • Hellrotes, nicht aufhörendes Blut aus Mund-Nase
  • Erbrechen von Gerinnseln, Unfähigkeit Flüssigkeit aufzunehmen
  • Fieber über 38,5 °C
  • Ausgeprägte Schwäche/Blässe, Atemnot

Wenn bei Kindern schnell fließende Blutung vorliegt: In Seitenlage bringen und vorzugsweise die Notaufnahme aufsuchen und währenddessen auch Ihren Arzt informieren oder 112 rufen.

Goldene Regeln der Häuslichen Genesung

  • Viel Flüssigkeit: Von den ersten Tagen an schluckweise, in häufigen Abständen.
  • Ernährung: Kalt/lauwarm, weiche Lebensmittel (Joghurt, Pudding, Püree, Eiscreme, lauwarme Suppe).
  • Schmerzkontrolle: Paracetamol (Acetaminophen) wird bevorzugt.
  • Kälteanwendung: Am Hals in kurzen Abständen.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Heiße, würzige, saure, harte Lebensmittel; Zigarettenrauch; heiße Dusche/Bad wird in den ersten Tagen nicht empfohlen.
  • Medikamentenwarnung: NSAIDs wie Aspirin/Ibuprofen erhöhen das Blutungsrisiko. Nicht verwenden, es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es ausdrücklich.

Täglicher Genesungsleitfaden

  • Tag 0-1: Mund- und Halsschmerzen ausgeprägt; kalte/lauwarme Flüssigkeiten, Paracetamol, kurzzeitige Halskühlung.
  • Tag 2-4: Schmerz kann in die Ohren ausstrahlen (ausstrahlender Schmerz); häufig Wasser schluckweise, weiche Lebensmittel; Mundgeruch ist normal.
  • Tag 5-10: Krustenabfallphase; streifiges Blut/Flecken im Speichel können auftreten. Hellrote Blutung ist ein Notfall.
  • Tag 10-14: Schmerz und Empfindlichkeit nehmen ab; Lebensmittelvielfalt kann erhöht werden.
  • Rückkehr zur Arbeit/Schule: In der Regel innerhalb von 1-2 Wochen, wenn Schmerz und Ernährung toleriert werden.

Wann Partielle Reduktion (Tonsillotomie)?

Verdampfung/Verkleinerung (partielle Reduktion) anstelle vollständiger Entfernung;

  • Bei großen Mandeln und damit verbundenen Beschwerden über Schlafapnoe/Schnarchen,
  • Mandelsteine (Mundgeruch)
  • Vorteile; weniger Schmerzen, schnellere Genesung. Ihr Arzt bestimmt die Indikation je nach Patient.

Häufig Gestellte Fragen (FAQ)

1) Wird die Operation unter Vollnarkose durchgeführt?

Ja, die Tonsillektomie wird unter Vollnarkose durchgeführt; die Verfahrensdauer variiert je nach Fall.

2) Warum tun meine Ohren nach der Operation weh?

Die Rachennerven teilen gemeinsame Schmerzwege mit dem Ohr; dies ist ausstrahlender Schmerz und normal.

3) Ist Mundgeruch normal?

In den ersten 7-10 Tagen sind Geruch und schlechter Geschmack aufgrund der Kruste normal; viel Flüssigkeit und lauwarme Lebensmittel helfen.

4) Wann kann ich Sport treiben?

Vermeiden Sie schwere Anstrengung für mindestens 2 Wochen, bis das Blutungsrisiko abnimmt. Vermeiden Sie hohe Hitze/Sauna-Hammam.

5) Sind Antibiotika obligatorisch?

Nicht obligatorisch bei jedem Patienten; der Arzt entscheidet aufgrund klinischer Befunde.

6) Sollte ich gurgeln?

In den ersten Tagen kann sehr sanftes Mundspülen mit lauwarmem Wasser ausreichend sein. Vermeiden Sie alkoholhaltige Gurgellösungen; wenn Ihr Arzt es empfohlen hat, folgen Sie seinem Rezept.

Zu Hause „Zu Tun / Zu Vermeiden“ Mini-Liste

Tun:

  • Häufig schluckweise Wasser trinken
  • Lauwarme/kalte weiche Lebensmittel
  • Schmerzkontrolle mit Paracetamol
  • Kurzzeitige Halskühlung
  • Ruhe, regelmäßiger Schlaf

Vermeiden:

  • Heiße, würzige, harte/saure Lebensmittel
  • Heißes Bad/Sauna, schwere Übung
  • Exposition gegenüber Zigaretten und Rauch
  • NSAIDs wie Aspirin/Ibuprofen
  • Selbstständiges Hinzufügen/Entfernen von Medikamenten

Rote Flaggen: Wann Sofort Benachrichtigen?

  • Hellrote, nicht aufhörende Blutung
  • Erbrechen von Gerinnseln, Schwindel, ausgeprägte Blässe
  • Fieber über 38,5 °C
  • Unfähigkeit Flüssigkeit aufzunehmen, Verdunkelung der Urinfarbe
  • Atemnot

Bei schnell fließender Blutung bei Kindern sind Seitenlage und Aufsuchen der Notaufnahme oder Anruf von 112 wesentlich.

Zusammenfassung

Die Tonsillektomie verbessert bei richtiger Indikation die Lebensqualität. Viel Flüssigkeit, weiche-lauwarme Ernährung, Paracetamol-basiertes Schmerzmanagement und Wachsamkeit gegenüber Blutungszeichen sind die Schlüssel zur Genesung. Die partielle Reduktion kann in ausgewählten Fällen den Vorteil einer schnelleren Genesung bieten. In jedem Fall ist der Plan individuell.

 

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