Aktuelle Chirurgische Ansätze bei der Behandlung von Antrochoanalen Polypen

Prof. Dr. Gediz Murat Serin – Hals-Nasen-Ohren-Facharzt

Einführung

Der antrochoanale Polyp ist eine gutartige Masse, die sich aus der Schleimhaut des Kieferhöhlen (Wangen-)Sinus entwickelt, sich in die Nasenhöhle und von dort bis zum Nasopharynx (Choane) erstreckt. Er tritt in der Regel einseitig auf und ist bei Kindern und jungen Erwachsenen häufiger zu finden.
Patienten stellen sich meist mit Beschwerden wie Nasenverstopfung, postnasalem Tropfen, Schnarchen und Völlegefühl im hinteren Nasenbereich vor.
Obwohl er wie ein einfacher Polyp erscheinen mag, ist der Hauptfaktor bei der Behandlung des antrochoanalen Polypen der chirurgische Zugangsweg. Wie und zu welchem Teil des Sinus der Chirurg Zugang erhält, beeinflusst direkt den Erfolg der Operation und das Rezidivrisiko.

Wie Entsteht ein Antrochoanaler Polyp?

Der antrochoanale Polyp entsteht in der Regel als Folge einer gestörten Drainage der Kieferhöhle und der damit verbundenen chronischen Entzündung (Sinusitis).
Wenn sich die natürliche Öffnung (Ostium) des Sinus verengt oder blockiert, entwickeln sich in der Schleimhaut im Inneren Ödeme und negativer Druck. Dies führt dazu, dass die Schleimhaut durch das Ostium nach außen vorsteht, also zur Polypenbildung.
Im Laufe der Zeit dringt dieses Gewebe in die Nase und bis zum Nasopharynx vor.
Faktoren, die den Prozess erleichtern:

Grundprinzip der Behandlung: Finde die Wurzel, Reinige Vollständig

Der kritischste Punkt bei der Behandlung des antrochoanalen Polypen ist es, nicht nur den Teil in der Nase, sondern auch den Wurzelteil in der Kieferhöhle vollständig zu entfernen.
Denn die eigentliche Quelle des Polypen liegt im Sinus. Wird die Wurzel belassen, kehrt die Erkrankung nach einiger Zeit zurück.
Daher ist die Wahl eines geeigneten chirurgischen Ansatzes, durch den der Chirurg alle Bereiche des Sinus erreichen kann, sehr wichtig.

  1. Endoskopischer Endonasaler Ansatz (FESS)

Heute ist dies die Goldstandard-Methode in der antrochoanalen Polypenchirurgie.
Von der Nase aus wird mit Hilfe eines Endoskops das natürliche Ostium erweitert, das Innere des Sinus vollständig visualisiert und der Bereich, in dem der Polyp verwurzelt ist, gereinigt.

Vorteile:

  • Kein Hautschnitt erforderlich, hinterlässt keine Narbe.
  • Erhält die natürliche Anatomie.
  • Die Heilung ist schnell und komfortabel.
  • Kosmetische Ergebnisse sind hervorragend.

Bei korrekter Durchführung liegt die Rezidivrate bei etwa 5–10 %.

Darüber hinaus ermöglicht diese Methode auch bei Patienten mit begleitender Sinusitis oder Nasenverstopfung, diese Probleme in derselben Sitzung zu beheben. So werden sowohl die Atemqualität des Patienten als auch die Sinusgesundheit gleichzeitig korrigiert.

  1. Caldwell-Luc-Ansatz

Es ist eine klassische Methode, die vor der Ära der endoskopischen Chirurgie häufig verwendet wurde.
Mit einem Schnitt in der Schleimhaut der Oberlippe wird die vordere Wand der Kieferhöhle geöffnet und der Polyp direkt gereinigt.

Vorteil:

  • Bewertet das Innere des Sinus mit einer weiten Sicht, klärt die Position der Wurzel.

Nachteile:

  • Risiko einer Alveolarwandschädigung aufgrund der Arbeit in der Nähe von Zahnwurzeln,
  • Infraorbitale Nervparästhesie,
  • Komplikationen wie Gesichtsödem und postoperative Narbenbildung.

Daher wird der Caldwell-Luc-Ansatz heute in der Regel bei Revisionsfällen oder bei endoskopisch nicht erreichbaren posterior-inferioren Wurzeln bevorzugt.

  1. Prälakrimal-Recessus-Ansatz

Es ist die modernste und physiologischste Methode für den Zugang zu den unteren und vorderen Bereichen der Kieferhöhle, die in den letzten Jahren in den Vordergrund getreten ist.
Bei dieser Technik kann durch den Eintritt vor dem Tränenkanal (Ductus lacrimalis) die gesamte Innenfläche des Sinus endoskopisch eingesehen werden.

Vorteile:

  • Bietet atraumatischen Zugang zu allen Bereichen des Sinus.
  • Kein Gesichtsschnitt.
  • Der Tränenkanal bleibt erhalten.
  • Das Rezidivrisiko ist recht gering.

Daher ist der prälakrimal Ansatz insbesondere bei rezidivierenden antrochoanalen Polypen eine physiologischere und sicherere Alternative im Vergleich zu Caldwell-Luc.

Wie Wird der Chirurgische Ansatz Gewählt?

Die am besten geeignete chirurgische Methode ist für jeden Patienten unterschiedlich:

  • Erstfall → Der endoskopische endonasale Ansatz ist meist ausreichend.
  • Rezidiv oder tief lokalisierter Polyp → Prälakrimal oder bei Bedarf Caldwell-Luc kann hinzugefügt werden.

Die chirurgische Auswahl wird nach dem Alter des Patienten, der Sinusanatomie, der Lage des Polypen und dem begleitenden Sinusitis/Nasenverstopfungs-Status bestimmt.

Rezidiviert der Antrochoanale Polyp?

Ja, er kann rezidivieren.
Das Rezidiv hängt jedoch in der Regel mit einer unvollständigen Reinigung der Wurzel im Sinus oder der Fortsetzung der chronischen Entzündung zusammen.
Mit der richtigen Technik, wenn die Wurzel vollständig entfernt und die Sinusitis kontrolliert wird, ist das Rezidivrisiko recht gering.

In der postoperativen Phase:

  • Kochsalzspülungen,
  • Allergiekontrolle,
  • Regelmäßige endoskopische Untersuchung
    spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Rezidiven.

Fazit

Der antrochoanale Polyp ist ein Zustand, der mit Beschwerden ähnlich wie Nasenverstopfung und Sinusitis verläuft, aber eine sorgfältige chirurgische Planung erfordert.
Der wichtigste Punkt für eine erfolgreiche Behandlung ist es, die Sinuswurzel zu erreichen und den mukosalen Quellbereich vollständig zu reinigen.

Heute ist die endoskopische Sinuschirurgie der Goldstandard. In einigen komplexen Fällen kann jedoch eine Kombination mit dem prälakrimal Ansatz oder der Caldwell-Luc-Methode dem Chirurgen zusätzliche Vorteile bieten.

Mit richtiger Patientenauswahl, vollständiger Resektion und regelmäßiger Nachsorge wird das Rezidivrisiko minimiert, und sowohl die Atmung des Patienten als auch die Lebensqualität verbessern sich deutlich.

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